Historische Besuchsziele

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Kemijärvi ist nicht nur reich an schöner Natur, sondern auch an Geschichte. Bereits in der Steinzeit zog das Wohnen in Wassernähe Menschen nach Kemijärvi an.  Das Dorf Luusua in Kemijärvi war schon in der prähistorischen Zeit bewohnt. Die in den stein- und eisenzeitlichen Wohnstätten von Neitiharju gefundenen Gegenstände geben einen Hinweis auf eine bereits vor unserer Zeitrechnung stattgefundene Besiedlung. Die zahlreichen Schichten der Wohnstätten sowie Eisenhütten beweisen, dass die prähistorische Besiedlung bis zur Eisenzeit im ca. 12. und 13. Jahrhundert existierte. Im Ort wurden aus dem See-Erz hergestellte prähistorische Eisendolche, -messer und -pfeilspitzen gefunden.

Außerdem wurde in Soppela, einem Dorf von Kemijärvi, eine prähistorische Wohnstätte aus dem späten Mittelalter entdeckt. In dem alten Sámi-Winterdorf in Soppela wurden Skistücke, eine Eisenaxt und alte samische Besiedlung gefunden. Besuchen Sie den Naturlehrpfad Ämmänvaara, ein altes heiliges Gebiet der Sámi.

Während Sie sich im Wald bewegen, kann es durchaus sein, dass Sie auf prähistorische Steinhaufen oder sogar alte Fischfangstellen der Lappländer stoßen. Diese alten Orte sind bis dato beliebte Wohnorte der Einheimischen geblieben.

Das Siedlungswesen von Kemijärvi pendelte sich im 18. Jahrhundert ein. Die alte Bauweise in der Kemijärvi-Region ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Ein bedeutender Teil davon stammt aus den Traditionen, die die Siedler des Flusstals aus ihrer ehemaligen Heimat mitbrachten. Üblicherweise blieb die heimatliche Tradition nur so lange erhalten, wie der Siedler seine Stube selbst schnitzte. Die Stilbestrebungen und Reformwinde der jeweiligen Zeitära trafen durch den Verkehr des Flusses Kemijoki von den zentralen Orten schnell in der Wildnis ein. Im Flusstal Kemijoki entstand eine relativ einheitliche südlappländische Architektur. Alte Hütten können nach wie vor im Dorf Juujärvi oder im Heimatmuseum Kemijärvi besichtigt werden.

Das Gewässer war ein wichtiger Bestandteil in der Verbreitung der Besiedlung und später bei der – vom Stellenwert her – wichtigeren Entstehung der Verkehrsanbindungen und der wachsenden Industrie.

Der Schiffsverkehr am Fluss Kemijoki begann Anfang des 20. Jahrhunderts, als große Waldarbeiten den Handel und Verkehr förderten. Serviceverbindungen und Reiserouten waren erforderlich und weil das Straßennetz mangelhaft war, boten die Wasserrouten einen natürlichen Verkehrsweg für Reisende. Die Geschichte des Kemijärvi-Gewässers erfahren Sie auf einer Kreuzfahrt mit der M/S AHTI.

Während des Winterkriegs wurde das I. Bataillon des sowjetischen 596. Infanterieregiments beauftragt durch das Gelände nach Mäntyvaara zu gelangen und die Salla-Kemijärvi-Straße auf der Westseite von Joutsijärvi zu unterbrechen. Das Bataillon hatte zwar den Rücken der Finnen zu Fuß erreicht, aber das finnische „Separate Bataillon 17“, das sich in der Ruhepause befand, erkannte den Feind und nahm den Kampf auf. In dem Kampf wurde die Fortbewegung der sowjetischen Soldaten unterbrochen. In Mäntyvaara befinden sich ein von den Finnen errichtetes Denkmal, ein Gedenkstein der im Kampf gefallenen Sowjetsoldaten und Massengräber.

Während des vorläufigen Friedens wurde im Dorf Joutsijärvi die nördlichste Kampfstellungskette der Salpa-Linie mit fünf Bunkern gebaut. Einer der Bunker in Joutsijärvi dient heute für Tourismuszwecke das ganze Jahr hindurch.

Gemäß der im September 1944 verabschiedeten Vorfriedensvertrag war Finnland verpflichtet, die deutschen Truppen in Nordfinnland bei Bedarf militärisch zu entwaffnen und aus dem Land zu vertreiben. Aus diesem Grund wurde Anfang September eine Anordnung zur Evakuierung der Zivilbevölkerung in Nordfinnland und deren bewegliche Vermögen in sicherere Gebiete erlassen.  Kemijärvi wurde durch die sich von Salla aus zurückziehenden deutschen-Truppen verbrannt. Die sich im Ort aufgehaltenen Soldaten hatten an den Türen der festgelegten Häuser Zettel mit der Aufforderung angebracht, die gekennzeichneten Gebäude nicht zu verbrennen. Der Glockenturm der Kirche Kemijärvi vom Jahre 1774 war eines von diesen.